In den letzten Jahrzehnten sind die Blutzuckergrenzwerte für eine Diagnose von Diabetes drastisch erniedrigt worden. Betrug der kritische Grenzwert vor einigen Jahren noch 140 mg/dl Nüchternblutzucker, so wurde er inzwischen auf 126 mg/dl gesenkt. Der Trick dabei: Die Senkung des Wertes macht Millionen von Menschen weltweit zu „Zuckerkranken“, obwohl der Blutzuckerspiegel nur einer von mehreren Risikofaktoren ist, wie etwa das Alter, Bluthochdruck und Übergewicht. Die Einführung eines sogenannten Prädiabetes beim Grenzwert von 100 mg/dl erreichte die Einbeziehung einer noch größeren Zahl von potentiellen Patienten. Hierdurch wurden weitere Millionen von Menschen als gefährdet eingestuft. Nimmt man dann noch etwa den Risikofaktor Übergewicht als weiteres Kriterium hinzu gelingt es ohne Probleme die Hälfte der deutschen Bevölkerung als diabeteskrank zu erklären. Grundlage für diese Grenzwerte sind medizinische Studien, die jedoch größtenteils von der Pharmalobby in Auftrag gegeben oder sogar von ihr über sogenannte Ghostwriter geschrieben wurden. Schließlich geht es um ein Milliardengeschäft, wie odysso am vergangenen Donnerstag berichtete.
odysso, 24. November 2016