Die Fünf-Jahres-Überlebensrate besagt, wie viele Patienten fünf Jahre nach ihrer Krebsdiagnose noch am Leben sind. Wenn diese Rate ansteigt, nachdem für die jeweilige Krebsart ein effektives Früherkennungsverfahren eingeführt wurde, gehen viele Experten davon aus, dass dies auf die frühere Diagnose und die damit verbundene frühere Therapie zurückzuführen ist. Tatsächlich kann die vermeintliche Lebensverlängerung durch eine frühe Diagnose und Therapie jedoch alleine darauf beruhen, dass die fünf Jahre nun für jeden Patienten bereits mit dem Zeitpunkt der frühen Diagnose beginnen und nicht erst zu dem späteren Zeitpunkt, zu dem die Erkrankung vor Einführen des Früherkennungsverfahrens typischerweise diagnostiziert wurde. Selbst wenn die Patienten, deren Krankheit früher entdeckt wird genauso lange leben, wie diejenigen, bei denen sie erst zu einem späteren Zeitpunkt diagnostiziert wird, steigt die Fünf-Jahres-Überlebensrate automatisch an. Doch damit ändert sich nicht notwendigerweise die Lebensdauer der Patienten. In dem Fall haben die Patienten jedoch den Nachteil, dass sie früher von ihrer Erkrankung wissen und länger therapiert werden.
Ranga Yogeshwar erklärt diese Zusammenhänge anschaulich in diesem Video
Quarks & Co, 25. März 2014