Mesopotamien – Wiege unserer Kultur

Im Zweistromland, zwischen Euphrat und Tigris, liegen die ältesten Wurzeln unserer Kultur. Dort bildete sich vor mehr als sechstausend Jahren mit den Sumerern die erste Hochkultur heraus. Ihr Selbstverständnis unseres menschlichen Lebens, das in ihren Mythen überliefert wurde, prägt zum Teil bis heute unsere eigene Kultur. Ihre Nachfolger, die Akkadier, Babylonier, Assyrer und Hurriter verehrten die Kultur ihrer Vorgänger so sehr, dass ihre Könige noch lange nach dem Untergang Sumers den Titel „König von Sumer und Akkade“ trugen und das Sumerische weiterhin als Gelehrtensprache pflegten.

Rekonstruktion des Zikkurat von Ur. © Hardnfast. CC BY 3.0.

Im 4. Jahrtausend v. Chr bauten die Sumerer an den Ufern der Flüsse Euphrat und Tigris zunächst kleine Dörfer, die um einen flachen Tempel herum errichtet wurden. Von hier aus ließ sich das Umland gut bewässern. Angebaut wurden Weizen und Gerste. Die Erträge waren ergiebig und so entwickelten sich aus den Dörfern nach und nach Stadtstaaten. Mit dieser Entwicklung wuchsen auch die Tempel in die Höhe. Den Sagen zufolge wohnte dort, wo die Stadt Nippur errichtet wurde zuvor bereits der oberste Gott Enlil. Damit begründeten die Priester warum Nippur ihr religiöses Zentrum war. Enlil wohnte auf der Spitze eines Zikkurat, einem gestuften mesopotamischen Tempelturm. Die Religion spielte in der Kultur der Sumerer eine zentrale Rolle. Der Priesterkönig nahm für sich in Anspruch, die heilige Krone direkt von Enlil empfangen zu haben. Der Herrscher wirkte als Mittler zwischen den Göttern und Menschen. Dazu diente ihm unter anderem der Zikkurat, der als Himmelstempel eine Verbindung zwischen Himmel und Erde herstellte. Die Sumerer glaubten, die Götter hätten die Menschen geschaffen, damit sie für sie arbeiten. So regelten denn die Priester alles von der Feldbestellung über die Bewässerung bis zur Viehzucht. Und beaufsichtigten den Fischfang und den Handel.

Ruinen von Ur mit Zikkurat im Hintergrund. © M.Lubinski. CC BY-SA 2.0.

Im Atraḫasis-Epos wird berichtet, wie es dazu kam, dass die Menschen für die Götter arbeiten mussten: Ursprünglich war es die Aufgabe der Igigu (niederen Götter) für die Anunnaki (höheren Götter) zu schuften. Doch dazu hatten die Igigu irgendwann keine Lust mehr und rebellierten. Deshalb erschuf Enki, der Gott der Weisheit, aus Lehm und dem Blut eines geschlachteten Gottes den Menschen, der fortan diese Aufgabe übernehmen musste.

Um die Arbeit zu organisieren und zu überwachen benötigten die Priester eine Möglichkeit, einmal beschlossene Abmachungen schriftlich aufzuzeichnen. Dazu bot sich der in ihrer Umgebung reichlich vorhandene Lehm an. Er ließ sich leicht mit den Händen zu flachen Tafeln formen, auf die sie mit einem Holzstäbchen Zeichen ritzen konnten.

Zunächst entwickelten die Sumerer eine Bilderschrift mit rund 2000 Zeichen. Diese Art der Darstellung reichte ihnen aus, um ihre Buchhaltung zu dokumentieren. Doch mit der Zeit wurden die Verwaltungsaufgaben immer komplexer und ließen sich mit diesem relativ begrenzen System nicht mehr gut genug wiedergeben.

Karte von Sumer. © Crates. CC BY 3.0.

Deshalb probierten sie verschiedene Möglichkeiten aus, die gespeicherten Information zu erweitern. Schließlich kamen sie auf die Idee Bildzeichen auch für Worte zu verwenden, die gleich oder ähnlich klingen. Im Laufe der Zeit löste sich dann die Bedeutung des Zeichens immer mehr von der Wortbedeutung und reduzierte sich nur noch auf einen Lautwert. Damit war der Schritt von der Wortschrift zur Lautschrift gelungen. Die Zeichen wurden nun mit Hilfe eines abgeschrägten Griffels aus Schilfrohr in den Ton gedrückt. Die Erfindung der Keilschrift war so genial, dass sie später auch noch von den Nachfolgern der Sumerer, den Akkadiern, Babyloniern, Assyrern, Hethitern und im Neuen Reich der Ägyypter sogar von der Kanzlei des agyptischen Pharaos benutzt wurde.

Königsliste in Keilschrift. © public domain.

Aus der Keilschrift entwickelte im 1. Jahrtausend v. Chr. das semitische Volk der Phönizier ein Alphabet. Sie lebten im Gebiet des heutigen Syrien, Libanon und Israel. Die Griechen erweiterten dieses Alphabet um Vokale und die Römer wandelten diese Zeichen zu den Buchstaben um, die wir bis heute zum Schreiben verwenden.

Im Laufe ihrer Entwicklung durchlief die Keilschrift gravierende Veränderungen. Die Skizzen unten veranschaulichen dies am Beispiel des Zeichens Kopf (Borger nr. 184, U+12295 ).

Evolution of the cuneiform sign SAG "head", 3000–1000 BC

Entwicklungsstufen:

  1. Bildzeichen, wie es um 3000 v. Chr dargestellt wurde
  2. gedrehtes Bildzeichen, wie es zwischen 2800 v. Chr. –  2600 v. Chr. verwendet wurde
  3. abstrahiertes Bildzeichen, wie es ab 2600 v. Chr. für archaische Monumentalinschriften gebraucht wurde
  4. gleiches Zeichen, wie 3., aber für die Verwendung auf Tontafeln.
  5. Schreibart, wie sie am Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. zum Einsatz kam.
  6. Altassyrische Schreibweise des frühen zweiten Jahrtausends v. Chr. Sie wurde auch von den Hethitern übernommen.
  7. vereinfachte Schreibweise, wie sie von den assyrischen Schreibern vom 1. Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende ihres Gebrauches benutzt wurde.

Da es sich noch nicht um eine alphabetische Schrift handelte, ließ sich diese Schrift nur schwer erlernen. Ein Schreiber musste dafür zehn Jahre lang die Schulbank drücken. Damit war die Fähigkeit des Schreibens nur einer kleinen Minderheit vorbehalten. Die Schreibschüler lernten in sogenannten Tafelhäusern, in denen sie im Verlaufe ihrer Ausbildung zahllose Tontäfelchen beschrifteten. So entstanden im Laufe der Zeit große Bibliotheken, die im vorletzten und letzten Jahrhundert von Archäologen wiederentdeckt wurden. Sie geben uns Auskunft über die vielfältige Kultur der Sumerer.

Gilgamesch. © public domain.

Das Gilgamesch Epos ist einer der ersten bedeutenden Texte, die uns erhalten geblieben sind. In ihm wird über die Abenteuer des Köings Gilgamesch aus Uruk mit seinem Freund Enkidu berichtet. Gilgamesch ist zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel Mensch. Das erklärt vielleicht sein aufbrausendes Temperament und seinen rücksichtslosen Egoismus. Er hat einen despotischen Regierungsstil und seine Untergebenen murren unter den Lasten, die seine umfangreichen Bauprojekte mit sich bringen. Als er auch noch das herrschaftliche Recht der ersten Brautnacht, das ius primae noctis einfordert, wird es vor allem den Frauen zu bunt und sie beschweren sich bei der Göttin Ištar. Daraufhin beschließen die Götter Gilagmesch zu bändigen. Dazu wird ihm der Hirte Enkidu an die Seite gestellt mit dem er viele Abenteuer erlebt. Nach dem Tod seines Freundes Enkidu begibt sich Gilgamesch auf die Suche nach der Unsterblichkeit. Doch auf seinem Weg erfährt er, dass der Mensch nicht für das ewige Leben geschaffen ist, denn er kann nicht einmal dem Schlaf, den man für den Bruder der Todes hielt, widerstehen. Dem Menschen sei es nur vergönnt, das irdische Leben zu genießen, eine Familie zu gründen und dabei glücklich zu sein. Auch das Kraut, das ewige Jugend verleiht kommt Gilgamensch abhanden, als er baden geht und eine Schlange ihm dieses Kraut entwendet und sich sofort darauf häutet. So bleibt dem Helden der Geschichte nur, dass sein Ruhm fortbesteht, indem die Mauer, die er um Uruk herum als Schutz gebaut hat über seinen Tod hinaus Bestand hat.

Vermutlich entstand das Gilgamesch-Epos im 3. Jahrtausend v. Chr.. Dabei ist nicht sicher, ob Gilgamesch tatsächlich gelebt hat oder eine rein literarische Figur ist. Er wird jedoch in einer alten Königsliste als König erwähnt und soll von ungefähr 2652 v. Chr. bis 2602 v. Chr. gelebt haben. Das Epos erfreute sich über Jahrtausende hinweg großer Beliebtheit und wurde in den Schreibschulen gern zur Übung verwendet. So fanden denn auch die Archäologen verschiedenste Versionen des Textes, die von den unterschiedlichen Kulturen der Sumerer, Babylonier, Akkadier, aber auch den Hurriten und Hethitern verfasst wurden.

Es (Enki) auf einem alten akkadischen Zylindersiegel rund 2300 v. Chr. Von seinen Schultern entspringen Euphrat und Tigris, denn er ist auch der Gott des Süßwassers. Die Ziege zu seinen Füßen ist sein Symboltier. © public domain.

Sowohl im Gilgamesch Epos, als auch im Atraḫasis-Epos findet sich die Beschreibung einer Sintflut: Da sich die Menschen zu stark vermehrt hatten und so laut geworden waren, dass der oberste Gott Enlil nicht mehr schlafen konnte, wollte er die Menschen dezimieren. Gleichzeitig ließt Enlil den Gott der Weisheit Enki schwören, dass er mit den Menschen nicht mehr direkt sprechen dürfte, denn er hatte ihnen bereits wiederholt geholfen. Weiter lautet der Text:

Enki jedoch ging zu seinem Priester Atraḫasis (in anderen Versionen auch Ziusudra oder Utnapischtim genannt)  und wartete, bis dieser sich in seiner Schilfhütte zum Schlafen hinlegte. Zur Schilfwand gewandt, erzählte Enki, was Atraḫasis tun solle. »Trenne dich von deinem Haus, baue ein würfelförmiges Schiff, verschmähe dein Hab und Gut, rette dein Leben.« Das Schiff sollte rundum wasserdicht und von oben wie von unten verschlossen sein. Atraḫasis solle Fische und Vögel für sieben Nächte mitnehmen und die Sanduhr auf sieben Tage stellen. Atraḫasis verließ also sein Hab und Gut und baute mit anderen Menschen ein würfelförmiges Schiff. Seine Nachbarn und Verwandten lud er ein und richtete für alle ein großes Fest aus. Er selbst jedoch konnte nicht essen, weil ihm übel war vor Angst über die Strafe der Götter. Als Adad (der Sturmgott) die Wolken versammelte, ging man in das Schiff und versiegelte es mit Erdpech. Als die Winde in allen Ecken der Welt anfingen zu brüllen, zerschnitt Atraḫasis das Tau, und wie ein Topf wirbelte die Arche auf den Wellen der Sintflut. Wie außer sich war Enlil in seiner Wut; die Götter hungerten jedoch, da die Menschen ihnen nichts mehr opferten. Die Götter weinten ob der Zerstörung.

Hier fehlen wieder Zeilen, die sich aber nach dem Gilgamesch-Epos ergänzen lassen. Nachdem die Arche an dem Berg Nisir gestrandet ist, sendet Utnapištim (der Name von Atraḫasis im Gilgamesch-Epos) nacheinander drei Vögel aus, eine Taube, eine Schwalbe und einen Raben. Der Rabe kehrte nicht zurück, und so wusste Utnapištim, dass das Land wieder begehbar war.

Atraḫasis stieg aus der Arche und opferte allen Göttern. Und da die Götter so lange gehungert hatten, versammelten sie sich wie Fliegen über dem Feuer auf dem Altar. Enlil war immer noch wütend auf Enki, weil durch seine Hilfe Menschen überleben konnten. Enki fand jedoch eine Lösung. Er verfügte, dass die Menschen von nun an sterblich sein und schon von Geburt an Leid und Tod kennen sollten, dass es unfruchtbare und unberührbare Frauen geben solle und somit die Vermehrung der Menschen reguliert werde. Damit konnte sich Enlil begnügen und Frieden mit Enki schließen.

Mittlerer Osten um 2300 v. Chr. © Jolle. CC BY-SA 3.0.

Durch die künstliche Bewässerung versalzte das Ackerland der Sumerer im Laufe der Jahrhunderte immer mehr. Hinzu kam noch eine Dürre, die 200 bis 300 Jahre währte. Das führte zu gesellschaftlichen Unruhen. Forscher fanden heraus, dass zu dieser Zeit sowohl im Roten, als auch im Toten Meer die Verdunstung zunahm und der Wasserspiegel des Vansees sank. Bohrkernen zufolge muss damals die Luft voller Staub gewesen sein. Innerhalb weniger Jahrhunderte, in denen es kaum Niederschlag gab und das Wasser der Flüsse massiv verdunstete, kam es zu einem raschen Untergang der sumerischen Kultur. Im Laufe dieser Zeit wurden rund 70 Prozent der Siedlungen verlassen und die bewohnte Fläche ging um 90 Prozent zurück. Nomaden plünderten die Hauptstadt Ur. Die Zahl der sumerischen Einwohner sank rapide. So gewann im späten 3. Jahrtausend v. Chr. ein neues Volk an Einfluss, die Akkadier. Sie waren Semiten, die aus dem Westen in das Zweistromland einwanderten und dort die Stadt Akkad bauten. Einer der berühmtesten Herrscher Akkads ist Sargon von Akkad, der das erste zentral verwaltete Großreich Mesopotamiens gründete. Sargon wurde über seine Lebenszeiten hinaus im gesamten mesopotamischen Raum, aber auch von den Hethitern und Persern verehrt, ähnlich wie Karl der Große später in Europa. Zu seiner Geburt gibt es eine Legende.

„Scharrukin (= Sargon), der starke König, der König von Akkade bin ich. Meine Mutter war eine Verstoßene, meinen Vater kannte ich nicht. Die Verwandtschaft meines Vaters wohnt im Gebirge. Meine Geburtsstadt ist die Stadt Safran, die am Ufer des Euphrat liegt. Es empfing mich die Mutter, die Verstoßene gebar mich heimlich. Sie legte mich in einen Korb aus Schilf, mit Asphalt verschloss sie seine Öffnungen. Sie ließ mich auf dem Fluss nieder, aus dem ich nicht mehr selbst emporsteigen konnte. Der Fluss trug mich, zu Aqqi dem Wasserschöpfer brachte er mich. Aqqi der Wasserschöpfer holte mich wahrlich durch ein Eintauchen des Eimers herauf. Aqqi der Wasserschöpfer nahm mich zu seiner Sohnschaft an, er zog mich wahrlich groß. Aqqi der Wasserschöpfer setzte mich wahrlich in seine Gärtnerarbeit ein. Bei meiner Gärtnerarbeit gewann mich die Ischtar (Göttin der Liebe und des Krieges) wahrlich lieb. 56 Jahre übte ich wahrlich die Königsherrschaft aus. Die schwarzköpfigen Menschen (so bezeichneten sich die Sumerer selbst) beherrschte und regierte ich wahrlich.“

2300 v. Chr. unterwarf Sargon alle sumerischen Stadtstaaten und herrschte über sie. Von nun an gab es zwei verschiedene Sprachen in seinem Reich. Sumerisch wurde weiter als Sprache der Wissenschaft und Religion benutzt. Während das Akkadische, eine semitische Sprache, zur Umgangssprache wurde. Seine Nachfolger sollten mit ihren kriegerischen Eroberungsfeldzügen die Region beherrschen, bis sich deren Herrschaft schließlich in Anarchie auflöste. Danach kam es zu einer kurzen Renaissance der sumerischen Stadtstaaten.

Um 1800 v. Chr. gründete der babylonische Herrscher Hammurabi ein neues Großreich, zu dem das gesamte südliche Mesopotamien gehörte. Zuvor waren die Stadtstaaten wieder über Jahrhunderte untereinander in Konkurrenzkampf gestanden. Zwar gab es unter diesen Stadtstaaten eine Vorstellung von einem einzigen Königtum. Diesen Widerspruch erklären sie damit, dass dieses eine Königtum immer von einer Stadt an die nächste weitergegeben wurde, wenn sich die Machtverhältnisse entsprechend geändert hatten. Um das neue, nun auf Babylon festgelegte Königtum zu rechtfertigen ließ Hammurabi einen neuen Schöpfungsmythos erschaffen.

Marduk und Mušḫuššu – Zeichnung nach einem babylonischen Rollsiegel. © public domain.

Ursprünglich war der Stadtgott von Babylon, Marduk, nur ein einfacher Stadtgott unter allen anderen südmesopotamischen Stadtgöttern. So wie zuvor auch Babylon keine besondere Vormachtstellung genoss. Zuvor standen denn auch an der Spitze des mesopotamischen Pantheons andere Götter, wie Anu, der Himmelsgott, der in der uralten Metropole des Südens Uruk verehrt wurde, und Enlil, der Gott des alten sumerischen Kult- und Gelehrtenzentrums Nippur, sowie Ea (Enki), dessen angestammter Kultort die bereits um 4000 v. Chr. gegründete Stadt Eridu war.

Im Prolog zur berühmten Gesetzessammlung von Hammurabi, dem sogenannten Codex Hammurabi, wird berichtet, die ursprünglichen großen Götter Anu, Enlil und Ea hätten die Würde des höchsten Gottes auf Marduk, einen Sohn von Ea übertragen. Und deshalb hätten sie auch seine Kultstadt Babylon über alle anderen Städte erhoben und dort ein ewiges Königtum eingesetzt. Dessen Fundamente seinen so unumstößlich, wie Himmel und Erde.

Der Aufstieg Marduks zum mächtigsten Gott wird in dem babylonischen Schöpfungsmythos beschrieben, das nach seinen ersten Worten Enuma elisch „Als oben [der Himmel noch nicht genannt war]“ heißt. Er handelt von dem Konflikt zwischen den Urgöttern und den jüngeren Göttern, den Marduk zugunsten der jüngeren Götter entscheidet. Marduk schwingt sich in diesem Kampf zum Herren über die anderen Götter auf, indem er die Urgöttin Tiamat, die das Salzwasser verkörpert und die sich die Babylonier als Drachen vorstellten, erschlug. Aus ihrem Körper formt er das Weltgebäude. Zum Dank bauen die Götter ihm seine Stadt Babylon und errichten ihm darin den Tempel Esagil.

Babylonische Weltkarte. © public domain.

Das babylonische Weltbild, das im Enuma elisch zum Ausdruck kommt sollte bis in die Antike hinein und sogar noch darüber hinaus unser Weltbild prägen. Es fand unter anderem Eingang in die jüdische Tradition und ist uns im ersten Schöpfungsbericht des alten Testaments überliefert. Die Erde ist demnach eine flache Scheibe, die auf dem Weltmeer schwimmt. Umschlossen wird die Erde vom Himmelsgewölbe (dem Firmament), auf dessen anderer Seite sich ebenfalls Wasser befinden sollte. Wenn es regnete, so glaubten die Mesopotamier, öffneten die Götter Löcher in dem Firnament, damit Regentropfen durch es hindurch gelangen konnten. Die Himmelskörper stelle man sich als „Lichter“ vor, die an dem Firmament befestigt sind und von den Göttern bewegt wurden. Die Landmassen der Erde werden von einem Ozean umspült.

Tag und Nacht kamen zustande, wenn Sonne und Mond um den sogenannten Weltenberg in der Mitte der Erdscheibe kreisten. Im Inneren dieses Berges sollte sich die Unterwelt befinden. Das Firmament wurde von den Säulen der Erde getragen, einem Gebirge, das sich rund um die Erdscheibe erheben sollte.

Auf den Außenflügeln des Triptychons Der Garten der Lüste (um 1500) stellte Hieronymus Bosch die Erde als flache Scheibe dar, die in einer durchsichtigen Sphäre schwebt. © public domain.

Dieses Weltbild wurde dann in der Antike durch den griechischen Gelehrten Aristoteles widerlegt, der in seiner Schrift Über den Himmel schlüssig beschrieb, warum die Erde eine Kugel ist. Und Eratosthenes gelang es erstmals im 3. Jahrhundert v. Chr. den Erdumfang zu berechnen. Seit dieser Zeit blieb unter den meisten Gelehrten das Wissen darum, dass die Erde eine Kugel ist erhalten. Die Historical Association of Britain konnte die Legende, die mittelalterliche Christenheit habe wieder daran geglaubt, dass die Erde eine Scheibe sei, als historischen Irrtum entlarven.

Veranschaulicht wird das babylonische Weltbild durch eine auf eine Tontafel geritzte Weltkarte, die in Sippar gefunden wurde. Sie stammt aus der Mitte des 1. Jahrtausend v. Chr.

Legende zur babylonischen Weltkarte:
BabylonianWorldMap2.jpg
1. Berg (šá-du-ú)
2. Stadt (uru)
3. Urartu (ú-ra-áš-tu)
4. Assyrien (kuraš+šurki)
5. Dēr
6. ?
7. Sumpf (ap-pa-ru)
8. Elam (šuša)
9. Kanal (bit-qu)
10. Bit Jakin
11. Stadt (uru)
12. Habban
13. Babylon (tin.tirki), durchflossen vom Euphrat
14.–17. Ozean (bitteres Wasser) (idmar-ra-tum)
18.–22. Mythologische Gegenstände
23.–25. nicht beschrieben

Marduks Tempel lag nach dem Glauben der Babylonier im Zentrum der damaligen Welt. Von dort war alles Leben ausgegangen, dort war Marduk geboren und der Mensch erschaffen worden. Das Heiligtum lag so in der Mitte der Weltachse. Dort, wo Marduk den Schwanz Tiamats an der Weltenachse befestigt hatte, um so mit ihrem Unterleib den Himmel festzukeilen stand der Zikkurat Etemenanki, besser bekannt als der Turmbau zu Babel. Dieser siebenstufige Tempelturm galt den Babyloniern als Weltachse.

Laut Herodot glaubten die Babylonier, dass Marduk alles weiß und alles sieht. Diese selbst für einen damaligen Gott außergewöhnlichen Fähigkeiten dürften darauf beruhen, dass die Babylonier in Marduk viele Götter vereinten, indem sie ihm Eigenschaften zuschrieben, die ursprünglich anderen Göttern vorbehalten waren. Das führte dazu, dass Marduk 50 Namen hatte. Darunter unter anderem folgende:

  • Asaru, der Wissen von allen Pflanzen und Bäumen hat
  • Asarualim, der das geheime Wissen besitzt
  • Asarualimnunna, der die Kraft in die Rüstung bringt
  • Asaruludu, der das flammende Schwert trägt
  • Namru, der Weisheit und Wissen von allen Dingen gibt
  • Namtillaku, der geheime und machtvolle Herr
  • Tutu, der die Trauernden beruhigt

Die Geschichte des Sturzes der ursprünglichen Götter durch einen jüngeren Gott findet sich sowohl in den kanaanitischen Göttersagen, als auch bei den Griechen und Römern. In der kanaanitischen Religion wurde Baal zum Herren der anderen Götter und trat damit an die Stelle von El. Der griechische Zeus bezwingt seinen Vater Kronos. Gleiches gilt bei den Römern entsprechend für Jupiter der Saturn stürzt. Tatsächlich entsprechen die griechischen und römischen Götter den mesopotamischen Gottheiten. So setzte etwa der antike griechische Gelehrte Alexander Polyhistor, der sein Wissen über Babylon von dem babylonischen BaalMarduk Priester Berossus hatte den sumerischen Gott Enki mit dem griechischen Gott Kronos gleich. Und auch die babylonische Liebes- und Kriegsgöttin Ischtar fand Eingang in den griechischen Panteon: und zwar unter dem Namen Aphrodite.

Hammurabi, König von Babylon, auf seiner Gesetzes-Stele. © Mbzt. CC BY 3.0.

Doch die Babylonier vereinten nicht nur die Götter ihrer Vorgänger, sondern auch die Gesetzestexte. So stellt denn auch der Codex Hammurabi mit seinen 282 Rechtssätzen die umfangreichste Sammlung von Gesetzestexten aus der mesopotamischen Bronzezeit dar. Dazu gehören Regelungen zum Staatsrecht, Liegenschaftsrecht, Schuldrecht, Eherecht, Erbrecht, Strafrecht, Mietrecht und Viehzucht- sowie Sklavenrecht. Hier findet sich auch das berühmte Gesetz „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“

„Gesetzt, ein Mann hat das Auge eines Freigeborenen zerstört, so wird man sein Auge zerstören.

Gesetzt, er hat einem anderen einen Knochen zerbrochen, so wird man seinen Knochen zerbrechen.

Gesetzt, ein Mann hat einem anderen ihm gleichstellenden Manne einen Zahn ausgeschlagen, so wird man ihm einen Zahn ausschlagen.“

Und leider haben auch die Babylonier schon sogenannte „Gottesurteile“ durchgeführt, wie sie uns aus dem europäischen Mittealter bekannt sind. Sie riefen den Fluss, der das Reich Enkis, des Gottes der Weisheit war, um sein Urteil an, wenn sich Vergehen nur schwer beweisen ließen:

„Wird jemand ohne Beweise angeklagt, so möge er in den Fluss springen.

Falls er ertrinkt, soll sein Haus seinem Ankläger gehören.

Falls er wohlbehalten heraus steigt, soll er sich das Haus seines Anklägers nehmen. Und jener wird mit dem Tode bestraft.“

Freilich walteten auch im 2. Jahrtausend v. Chr. nur die Naturgesetze und nicht etwa die eines oder mehrerer Götter.

Abschließend steht auf der Stele, in die die Gesetzestexte des Hammurabi eingraviert sind:

Die Götter haben mich berufen, mich Hamurabi, den heilbringenden und gerechten Herrscher.

Schützend hielt ich sie in meinen Armen, meine Völker von Sumer und Akkad.

Stets bewahrte ich den Frieden im Land.

Möge jeder geknechtete Bürger zu meiner Stele kommen und sich davon vorlesen lassen, um Licht in seinen Fall zu bringen.

Sollte in den folgenden Jahren ein König die nötige Weisheit besitzen, um die Ordnung in seinem Lande zu wahren, so soll er sich an das halten, was ich auf diese Stele schrieb.

Der Gesetzestext wurde vielfach in Schreibschulen zur Übung verwendet. Ob sich die damalige Rechtssprechung jedoch tatsächlich an ihm orientierte, oder ob es sich eher um eine Propaganda von König Hamurabi handelt, ist wissenschaftlich umstritten. Im 12. Jahrhundert v. Chr. eroberte der König Shutruk-Nahhunte aus dem benachbarten Elam Babylon, klaute die Stele und nahm sie mit zu seinem Regierungssitz in Susa, wo sie von Archäologen entdeckt wurde.

Ishtar-Tor im Pergamonmuseum, Berlin. © Hahaha. CC SA 1.0.

Unter Nebukadnezar II anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. war Babylon eine Stadt der Feste, der Freude und des Tanzes. Zur Frühlings-Tagundnachtgleiche feierten die Babylonier elf Tage lang ein rauschendes Neujahrsfest. Dabei zogen die Festzüge durch das nach der babylonischen Liebes und Kriegsgöttin Ischtar benannte Tor (Sie entspricht der sumerischen Innana).

Das Neujahrsfest in Babylon kann man sich der Atmosphäre nach ähnlich vorstellen, wie ein Fest im heutigen Puri in Indien. Bei dem Fest holen die Gläubigen die Götterstatuen aus dem Tempel, bekleiden sie feierlich und heben sie auf heilige Wägen. Diese uralte religiöser Tradition könnte von Babylon oder gar noch von den Sumerern nach Indien gewandert sein, oder umgekehrt. Denn laut einer Hypothese sind die Sumerer über das Meer nach Mesopotamien gelangt. Demnach könnten sie etwa aus dem Industal stammen, wo sich damals auch gerade eine Hochkultur entwickelte. Der König nimmt bei dem religiösen Fest, wie damals Nebukadnezar, eine Sonderrolle ein. Auch er muss sich streng an die Regeln der Götter halten und den Götterwagen rituell reinigen. Durch diese Zeremonie wird sein Königtum erneuert. Damit wird der Bund zwischen ihm, dem Volk und den Göttern neu geschlossen. Das ganze Volk nimmt an diesem ekstatischen Ritus teil. Alle ziehen gemeinsam an den Seilen der Gefährte, auf denen sich die Götterstatuen befinden, um sie über die Prozessionsstraße zu bewegen. Bei diesem Fest ist Religion keine abstrakte Größe, sondern kann körperlich erfahren werden, durch die gemeinsamen Anstrengungen, die verbindende Ekstase und den Jubel der Beteiligten. Die Hauptstraße von Puri kann uns ein Bild davon geben, wie es möglicherweise in der Prozessionsstraße von Babylon beim Neujahrsfest zuging.

Doch die Babylonier verstanden nicht nur zu feiern, sondern sie beobachteten auch bereits akribisch genau den Verlauf der Sterne. Vermutlich taten sie dies von den Zikkurats aus, die sich dafür ausgezeichnet eigneten. Möglicherweise bauten die Babylonier sogar eine Art von Fernrohr. Immerhin fanden Archäologen eine geschliffene Quarzlinse. Sternbilder waren Göttern zugeordnet. So war etwa der Stern Jupiter Marduk zugewiesen und Venus der Liebesgöttin Istar (Innana). Aus dem Verlauf der Sterne versuchten die Babylonier die Geschicke der Welt vorherzusehen. Auch Städten waren Sterne zugeordnet und so glaubten sie, dass der Fall einer Stadt durch den Fall ihrer Sterne begleitet würde. Diese Vorstellung findet sich noch in der Bibel. In Verbindung mit ihren guten mathematischen Kenntnissen und ihren exakten Beobachtungen der Gestirne konnten sie Mond- und Sonnenfinsternisse genau vorhersagen. Sie galten ihnen als Omen. Darüber hinaus entwickelten sie aufgrund des Mondzykluses einen Kalender mit 12 Monaten. Das Jahr teilten sie in zwei Jahreszeiten ein: Sommer und Winter.

Die Mesopotamier verfügten auch bereits über ein umfangreiches mathematisches Wissen: Bereist seit 2600 v. Chr. nutzten die Sumerer Multiplikationstabellen und führten geometrische und arithmetische Berechnungen durch. Die Babylonier kannten bereits den Satz des Pythagoras, der damit nicht von dem griechischen Gelehrten Pythagoras entdeckt wurde. Er geht bis in die Zeit der Hammurabi-Dynastie zwischen 1829 bis 1530 v. Chr. zurück. Die Mathematik der Mesopotamier basierte auf dem Sexagesimalsystem, ein Stellenwertsystem zur Basis 60. Hierauf geht unsere Zeiteinteilung zurück, bei der 60 min eine Stunde ergeben und 24 h einen Tag. Gleiches gilt für die 360 Grad eines Kreises. Bereits der sumerische Kalender basierte auf einer sieben Tage Woche. Die Mesopotamier verfügten über Formeln zur Flächen- und Volumenberechnung. Für die Zahl π wurde oft 3 als Näherung eingesetzt, auf einer Tafel ist der bessere Näherungswert 3 + 1/8 angegeben.

Und auch in der Medizin hatten sich die Babylonier bereits einen großen Wissensschatz erarbeitet. Zu diesem Schluss kam die Münchner Medizinerin Martha Haussperger. Aber sie hatten auch Anweisungen für so einfache Fälle, wie etwa ein Kreislaufversagen.

„Wenn jemand krank ist lege er seinen Kopf nach unten und die Füße nach oben, schlage seine Wangen vorsichtig und spreche immer wieder „Es wird gut werden! Es wird gut werden!“

Dabei legten die Babylonier besonderen Wert auf die psychologische Betreuung des Kranken. Sie kam zum Ausdruck durch die Beschwörungen, mit denen die Priester auf den Kranken einwirkten. Doch die Ärzte verfügten auch über hohes medizinisches Wissen und Naturmedizin. Bei bestimmten Magenbeschwerden empfahlen sie ein Kräuterklistier. Und sie führten bereits eine chirurgische Öffnung des Bauches durch, wie eine detaillierte Beschreibung auf einer Tontafel verrät.

Die Größe der Stadt Babylon war schon in der Bronzezeit legendär. Zwischen 1770 und 1670 v. Chr. und wiederum zwischen. 612 und 320 v. Chr. war sie vermutlich die größte Stadt der Welt. Wahrscheinlich war sie damit die erste Stadt, die eine Bevölkerung von mehr als 200.000 Einwohnern erreichte. König Nebukadnezar ließ die Stadt aufwändig ausbauen und verewigte den Stolz auf seine Bautätigkeit auf der Mauer von Babylon :

Nebukadnezar, König von Babylonien, bin ich. Nach dem großen Gott Marduk zum König ernannt, habe ich unbezähmbare Stiere und Drachen erschaffen, die die ganze Menschheit in Staunen versetzen werden.

Dem antiken griechischen Historiker Herodot zufolge war Babylon „gewaltig und prächtig gebaut wie meines Wissens keine andere Stadt der Welt“. Babylon war von einem riesigen Festungsgürtel umgeben. Diese Stadtmauer von Babylon soll laut Herodot angeblich eine Länge von 86 Kilometern mit einhundert Toren gehabt haben. Archäologen konnten dem antiken Historiker leicht nachweisen, dass er deutlich übertrieben hatte. Tatsächlich hatte die Stadt einen Umfang von immerhin 18 km. Sie verfügte über eine innere Doppelmauer und am Ostufer über einen äußeren Mauerring. Im Norden wurde sie zusätzlich durch eine Festung geschützt, die dem König auch als Sommerresidenz diente. Die beiden Abschnitte der Stadtmauer Imgur-Enlil und Nemed-Enlil galten nach den Pyramiden von Gizeh als eines der sieben Weltwunder. Mit den damaligen Kriegstechniken war diese Mauer unbezwingbar.

Der Untergang Babylons wurde denn auch durch eine innere Revolte der Priesterschaft unter Nebukadnezars Nachfolger Nabonid eingeleitet. Nabonid versuchte das Rad der religiösen Geschichte von Babylon zurückzudrehen, indem er den alten Göttern wieder mehr Geltung verschaffen wollte. Dadurch brachte er die inzwischen mächtig gewordene Priesterschaft der Marduk Anhänger gegen sich auf, so dass er für zehn Jahr ins Exil nach Tayma  gehen musste. Als Nabonid aus seinem Exil zurück gekehrt war droht der Perserkönig Kyros II Babylon zu erobern. Deshalb holte Nabonid die Ištar-Statue aus Uruk und weitere Götterstatuen nach Babylon, damit diese die Stadt beschützten. Doch Kyros nutze geschickt den Konflikt zwischen der Marduk-Priesterschaft und Nabonid aus und bot sich selbst als Regierungsalternative an. Auch behauptete er Nabonid habe die Götterstatuen gegen den Willen der Götter nach Babylon gebracht und damit deren Zorn auf sich gezogen.

König Nabonid von Babylon bei der Anbetung von Mond, Sonne und Venus. © Jona lendering. CC BY 3.0.

Der Perserkönig schloss nun mit dem Sagartier-Fürsten Ugbaru ein Bündnis zur Eroberung Babylons und versprach ihm die Satrapen-Position in der mächtigen Stadt. In Opis am Tigris, der am östlichen Ende der so genannten „Medischen Mauer“ gelegenen Festung erlitt das babylonische Heer eine schwere Niederlage gegen die persisch-medische Allianz. Die Sieger metzelten nach altem Kriegsrecht alle babylonischen Gefangenen nieder und nahmen anschließend die letzte strategische Festung Sippar ohne Gegenwehr ein. Kyros versuchte, Nabonid gefangen zu nehmen. Doch dieser war inzwischen geflohen. In der Nabonid-Chronik heißt es dazu:

„Im Monat Taschritu schlug Kyros die Schlacht bei Opis an den Ufern des Tigris. Wegen der Stärke des Heeres von Kyros II. zogen sich die akkadischen Soldaten zurück … Am 15. Taschritu wurde Sippar eingenommen … Kyros II. ließ die Kriegsbeute wegschaffen und die Gefangenen töten … Am 16. Taschritu zogen Ugbaru, Statthalter von Gutium und das Heer des Kyros in Babylon ein.“

Danach wurde Babylon als Regionalmacht immer unbedeutender, seine Einwohnerzahl sank und schließlich zerfielen seine Bauten.

von Ute Keck, 14.09.2018

Morgenland und Abendland 1/7, Erste Folge: Zwischen Euphrat und Tigris

Es war einmal in Mesopotamien

Mesopotamien – Wiegen der Zivilisation

Mythos Babylon

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