Die Unstatistik des Monats April 2014 bezieht sich auf eine Studie der Biobaumwollmarke Cotonea, die besagt, dass Bio-Baumwolle genauso effizient zu produzieren ist wie konventionell erzeugte Baumwolle. Auf diese Studie wurde am 9. April unter dem Titel „Gentechnik verdrängt Biobaumwolle“ im Blog „Grüne Geschäfte“ der Online-Ausgabe der „Zeit“ verwiesen.
Als Beweis wird der Hektar-Ertrag in Kilogramm der besten Bio-Produzenten in Uganda und Kirgisistan mit dem durchschnittlichen Hektar-Ertrag konventioneller Produzenten anderer Länder wie etwa Türkei, Brasilien oder China verglichen.
Diese Vorgehensweise ist jedoch statistisch nicht korrekt, weil Durchschnitts- nicht mit Extremwerten verglichen werden können. Auf die gleiche Weise könnte man auch zeigen, dass die Bürger Liechtensteins die intelligentesten Europäer sind: Man nimmt die Extreme des einen und Durchschnitte des anderen Landes und schon hat man den gewünschten Effekt.
Um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen, müsste man bei der vorliegenden Studie entweder die durchschnittlichen Hektar-Erträge von Bio- und konventionellen Baumwollproduzenten vergleichen oder die Extremwerte beider Erzeugungsarten einander gegenüberstellen.