Wer körperlich fit ist bewältigt auch Berufsstress leichter

Wer sich fit hält, bewältigt auch Stress bei der Arbeit besser. Das gelingt etwa durch Wandern, Nordic Walking oder Radfahren © Michael Fiegle. CC BY-SA 3.0. Wikimedia Commons.

Wer sich fit hält, bewältigt auch Stress bei der Arbeit besser. Das gelingt etwa durch Wandern, Nordic Walking oder Radfahren © Michael Fiegle. CC BY-SA 3.0. Wikimedia Commons.

Körperliche Fitness geht im allgemeinen auch mit Wohlbefinden einher. Doch damit nicht genug schützt sie auch vor gesundheitlichen Folgen, die durch Stress bei der Arbeit hervorgerufen werden. Wie Sportwissenschaftler berichten macht gerade bei hoher Stressbelastung, ein körperlicher Ausgleich den Unterschied zwischen Gesundheit und Krankheit.

Psychosozialer Stress ist eine der Hauptursachen für krankheitsbedingte Abwesenheit bei Berufstätigen. Er geht mit eine Beeinträchtigung des seelischen Wohlbefindens und einer depressiven Stimmung einher. Gleichzeitig erhöhen sich oft die kardiovaskulären Risikofaktoren, wie Blutdruck und Blutfettwerte. Bei ausgeprägter Fitness kommt es dagegen seltener zu depressiven Verstimmungen und einer Zunahme der kardiovaskulären Risikofaktoren.

Wie Fitness bei Stressempfinden die Risikowerte moduliert

Eine hohe Fitness schützt Berufstätige vor den Folgen massivem Stresses. Für ihre Studie ermittelte ein Forscherteam um Markus Gerber an der Universität Basel und seine schwedischen Kollegen die Fitness von knapp 200 schwedischen Arbeitnehmern mithilfe eines sogenannten Fahrradergometer-Tests. 51% davon Männer, ihr Durchschnittalter lag bei 39 Jahren. Darüber hinaus erfassten sie verschiedene kardiovaskuläre Parameter wie Blutdruck, Body-Mass-Index, Cholesterol, Triglyceride und Glykohämoglobin. Abschließend wurden die Teilnehmer gebeten, ihre Stressbelastung am Arbeitsplatz zu bewerten.

Laut den Forschern waren bei gestresstes Personen die meisten kardiovaskulären Risikofaktoren erhöht. Wobei dieser Anstieg jedoch bei  körperlich Fitten weniger stark ausgeprägt war.

Grenzwerte bei Nicht-Fitten überschritten

Demnach wird der Zusammenhang zwischen der subjektiven Stresswahrnehmung und den kardiovaskulären Risikofaktoren durch die Fitness moderiert. Oder anders ausgedrückt: Bei gestressten Arbeitnehmern zeigten sich besonders große Unterschiede zwischen Personen mit hohem, mittlerem und tiefem Fitnessniveau.

So überschritten etwa die LDL-Cholesterol-Werte von Berufstätigen mit einem niedrigen Fittnessniveau bei starker Stressbelastung die klinisch relevanten Grenzwerte. Nicht so dagegen bei Personen mit hoher Fitness. Bei geringer Belastung kam der Unterschied in den Fitnessniveaus indes kaum zum Tragen..

Stressbewältigung durch körperlichen Ausgleich

Die Ergebnisse sind umso wichtiger, als viele Menschen dazu neigen sich weniger zu bewegen, wenn sie gestresst sind. Dabei wäre das Gegenteil erforderlich. Um die Folgen des Stresses abzubauen sollten sie sich gerade mehr bewegen.

Universität Basel, 1. November 2016

Originalpublikation

Markus Gerber, Mats Börjesson, Thomas Ljung, Magnus Lindwall, and Ingibjörg H. Jonsdottir. Fitness Moderates the Relationship between Stress and Cardiovascular Risk Factors. Medicine & Science in Sports & Exercise (2016), doi: 10.1249/MSS.0000000000001005

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